Stadtbahnanbindung Wasserstadt in weiter Ferne

700er-Bus durch die Wasserstadt führen

Als Folge der Bebauung der Wasserstadt werden vom Gutachter nach aktuellen Hochrechnungen 3900 zusätzliche Kfz-Fahrten pro Tag auf der Wunstorfer Straße prognostiziert. Da die Nutzungskonzepte für die Altgebäude und den ehemaligen Conti-Parkplatz noch nicht vorliegen, fehlen hierzu Berechnungen. Und eine “konsequente Umsetzung” eines ambitionierten Mobilitätskonzeptes wurde als Bedingung vorausgesetzt. Aber daran fehlt es.
Eine Stadtbahnanbindung der Wasserstadt ist auf Jahrzente unrealistisch. Eine volkswirtschaftlich vertretbare Lösung und damit die Voraussetzung für eine Förderung der Baumaßnahme ergibt sich erst mit größeren neuen Baugebieten im Westen, die eine Verlängerung der Stadtbahn nach Ahlem-Nord begründen. Ob und wann das kommt, liegt in weiter Ferne.

Abbildung: 700er-Busführung durch die Wasserstadt. Die Kreise zeigen den Erschließungsbereich an: Stadtbahn 500 m, Bus 300 m. Für Linden-Nord sind zwei alternative Linienführungen eingezeichnet.

Die Lösung

Um die Autoabhängigkeit dennoch wesentlich zu verringern, braucht es eine überdurchschnittlich gute Buserschließung mit enger Taktung (< 10 Minuten) und kurzen Wegen zu den Haltestellen.

Vorteile unserer Lösung

  • Vollständige ÖV-Erschließung des bebauten Wasserstadtgeländes und gegenüber einer Stadtbahn auf der Wunstorfer Straße und kürzere Fußwege zur jeweiligen Bus-Haltestelle. (Die Spitze im Norden bleibt frei und wird Park.)
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  • Wenn der 700er-Bus über die neue Stichkanalbrücke zentral durch die Wasserstadt geführt wird, ergibt sich ein attraktiver kurzer Takt. Der heutige 30-Minuten-Takt des ab Wasserstadt eingesetzten 170er-Busses hat keinen nennenswerten Verkehrswert. Solange will kaum jemand warten. Als Ergebnis sind einerseits überwiegend Leerfahrten des 170er- bei andererseits vollem 700er-Bus zu beobachten.
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  • Schwachlastzeiten (abends, Wochenende usw.) können mit den heute vorhanden Buskapazitäten abgedeckt werden. Daher erfordert diese Lösung die wenigsten zusätzlichen Busse. Nutzungskomfort und Wirtschaftlichkeit der Lösung steigern sich gleichermaßen. Es wäre auch reichlich widersinnig, wenn sich künftig in Linden-Nord Stadtbahn-Linie 10, 700er Bus und 170er-Bus Konkurrenz machen.
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  • Eine durchgehende Buslinie in der Wasserstadt hat gegenüber einer abzweigenden Sackgassenlösung auch den Vorteil nicht nur stadteinwärts, sondern auch stadtauswärts zu führen. Von 2500 in den 700er-Bus Einsteigenden auf der Limmer Straße wollen 1000 stadtauswärts fahren. Das legt nahe, dass es auch in der Wasserstadt dafür einen Bedarf geben wird.
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  • Es sind bei dem Lösungskonzept der BI keine zusätzlichen Bus-Haltestellen nötig. Stattdessen werden die beiden Bus-Haltestellen Steinfeld- und Tegtmeyerstraße aufgegeben und ins Baugebiet verlegt. Zudem wäre die im Funktionsplan der Verwaltung enthaltene 3. Haltestelle für den 700er-Bus Wunstorferstraße/Lunapark entbehrlich.
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  • Die sich überlagernden Erschließungsradien einerseits der Stadtbahnhaltestelle Brunnenstraße und andererseits der Bushaltestellen Steinfeld- und Tegtmeyerstraße werden auseinandergezogen und so zusätzliche Kundschaft erreicht. Beispielsweise macht die Doppelerschließung des ehemaligen Conti-Parkplatzes durch die vorhandene Stadtbahnhaltestelle Brunnenstraße und die Bushaltestelle Steinfeldstraße wenig Sinn.
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  • Eine separate Busspur im vorhandenen Gleisbereich der Linie 10 im Abschnitt Haltestelle Wunstorfer Straße bis Westschnellweg könnte dem Bus ermöglichen, am morgentlichen Rückstau der Autos vor der Auffahrt zum Westschnellweg vorbei zu fahren. Die Kombination unserer Vorschläge in Kombination mit einer bevorrechtigenden Signalisierung der Busein- und -ausfahrten auf der Wunstorfer Straße vermeidet Reisezeitverlängerungen.

Wichtig ist aktuell, dass im Rahmen des Planverfahrens für den 2. Bauabschnitt diese Lösung bei der Straßenführung berücksichtigt und die neue Brücke (Fuß- und Fahrradverkehr + 700er-Bus) über den Stichkanal  auch für Busse befahrbar angelegt wird.